Synode der Altkatholischen Kirche in den Niederlanden

Am Samstag, dem 20. November 2010, fand in Hilversum die jährliche Sitzung der Synode der Altkatholischen Kirche in den Niederlanden statt. Dabei wurden folgende Themen behandelt.

Finanzen

Obwohl die Anzahl der Interventionen und eine Motion der Gemeinde Amsterdam grossen Widerstand vermuten liessen, befürwortete die Synode mit grosser Mehrheit die Neuregelung der Beiträge der Kirchgemeinden zum Budget der nationalen Kirche auf Anfang des Jahres 2011.

Bereits an der Sitzung im April wurde dieser neuen Regelung prinzipiell zugestimmt. Sie beinhaltet, dass der Ansatz für den Beitrag zum nationalen Budget nicht wie bis anhin 50% der Einnahmen aus der ‚lebenden Kirche’ (direkte Abgaben, Spenden – entspricht in etwa den Kirchensteuern in anderen Kirchen) betragen, sondern 60% der durchschnittlichen Lohnkosten für eine Pfarrstelle.

Berechnungen hatten bereits deutlich gemacht, dass es für einige Kirchgemeinden  in der heutigen Situation schwierig werden würde diesen Beitrag zu bezahlen und daneben noch für die anderen Ausgaben aufzukommen. Um den Kirchgemeinden noch etwas Zeit zu geben, ihre Finanzen in Ordnung zu bringen, wurde eine Solidaritätssubvention in Aussicht gestellt. Dieser Beitrag kann unter der Voraussetzung in Anspruch genommen werden, dass an einer Verbesserung des Einkommens gearbeitet wird. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Die Kriterien für die Vergabe müssen noch ausgearbeitet werden, aber die im Raum stehenden Befürchtungen legten sich, als das Collegiaal Bestuur deutlich machte, dass die Situation mit jeder Kirchgemeinde einzeln beraten werden würde.

Strategieplan

Die neuen Kirchenbeiträge sind Teil des Strategieplanes, den das Collegiaal Bestuur für die Periode 2011-2013 vorgestellt hat und in welchem der bestehende Kurs, der auf Wachstum ausgerichtet ist fortgesetzt wird. „Wachstum hängt vom Bewusstsein ab, dass man wachsen will, weil man sich selbst auch der Mühe wert findet“, erklärte Erzbischof Vercammen in seiner Einleitung zu diesem Punkt der Tagesordnung. „Der Brennstoff für Wachstum ist der Inhalt. Aus diesem Grund wurde im neuen Strategiepapier ein starker inhaltlicher Akzent gesetzt.“ Die Synode stimmte dem Budget für das Jahr 2011, das alle Pläne des Strategiepapiers beinhaltete vollumfänglich zu.

Erhöhung der Altersgrenze für ehrenamtlich Tätige

Gegenwärtig gilt für Kirchenräte, Synodale oder Lektoren eine Altersgrenze von siebzig Jahren. (Die Ämter werden in der Altkatholischen Kirche in den Niederlanden durch Ernennung besetzt.) In Anbetracht des steigenden Pensionsalters und der längeren Leistungsfähigkeit von Senioren wurde ein Antrag gestellt, der die maximale Altersgrenze auf zweiundsiebzig Jahre erhöhen wollte. Diesen Antrag nahm die Synode mit grosser Mehrheit an. Einem weiteren Vorschlag, der die Altersgrenze ganz abschaffen wollte, folgten die Synodalen nicht.

Wahlen

Das Präsidium der Synode wurde durch die Wahl von Frau Corina Zomervrucht aus Dordrecht ergänzt.

Friedensproblematik

Während der Sitzung stellte Edwin Ruigrok, ein Mitarbeiter von IKV-Pax Christi eine eindringliche Präsentation über die Friedensarbeit in der Welt vor. Er schöpfte dabei aus seiner beruflichen Erfahrung in Äthiopien.

Verordnung Gemeinnützige Organisation

Da die Altkatholische Kirche in den Niederlanden als gemeinnützige Organisation gilt, legte die Kommission für Kirchenrecht einige ergänzende Vorschläge vor. Diese betrafen die Regelung der Ernennung von Vorstandsmitgliedern im Statut der Altkatholischen Kirche. Die Vorschläge wurden vollumfänglich angenommen.

 

Emile Verhey