Auf Initiative von Erzbischof Joris Vercammen wurde am 8. April 2011 eine Delegation der internationalen altkatholischen Bischofskonferenz vom ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf empfangen. Die Delegation der internationalen altkatholischen Bischofskonferenz bestand aus Erzbischof Joris Vercammen, dem Schweizer Bischof Harald Rein und dem Schweizer Pfarrer Ioan L. Jebelean. Empfangen wurde die Delegation von Pfarrer Canon John Gibaut, Direktor für Glauben und Kirchenverfassung des Weltkirchenrates, Pfarrer Daniel Buda, Programmreferent des ÖRK für kirchliche und ökumenische Beziehungen, Douglas Chial, ÖRK-Referent für die Koordinierung kirchlicher und ökumenischer Beziehungen, Guillermo Kerber, Programmreferent des ÖRK für Klimawandel sowie Pfarrer Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des ÖRK.
Beim Treffen mit Pfarrer Canon John Gibaut, dem Direktor für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK, ging es um das ekklesiologische Dokument „The Nature and Mission of the Church (2005)“. Der Erzbischof übergab Pfarrer Canon John Gibaut die Antwort der IBK zu dem Dokument, die bisher die 27. Rückmeldung ist. Pfarrer Canon John Gibaut freute sich über die Antwort und bedauerte gleichzeitig, dass der Rücklauf bisher noch nicht ganz befriedigend ist. So haben bisher vor allem einige regionale Kirchenorganisationen sowie die römisch-katholische Kirche geantwortet. Das Dokument sollte unter Berücksichtigung der Rückmeldungen möglichst vieler Kirchen im Jahr 2012 publiziert werden. Erzbischof Joris Vercammen hat Pfarrer Gibaut zudem über Gespräche mit der Mar Thoma Kirche (Indien) informiert.
Beim gemeinsamen Mittagessen der Delegation mit Pfarrer Daniel Buda, Programmreferent des ÖRK für kirchliche und ökumenische Beziehungen, Douglas Chial, ÖRK-Referent für die Koordinierung kirchlicher und ökumenischer Beziehungen, stand die Frage im Mittelpunkt, ob das sehr kleine tschechische Bistum der Altkatholischen Kirche Mitglied des Weltkirchenrates werden kann. Die Meinung der ÖRK-Vertreter war, dass das Bistum zu klein ist für eine Mitgliedschaft. Es gibt aber die Möglichkeit, dass bei Versammlungen ein tschechischer Delegierter als Vertreter der Utrechter Union mitwirkt.
In dem Gespräch mit Guillermo Kerber, Programmreferent des ÖRK für Klimawandel ging es in erster Linie um die in der Publikation „Globalization and Catholicity: Ecumenical Conversations on God’s Abundance and the People’s Need“ aufgeworfenen Themen. Dabei stand im Vordergrund, welchen Beitrag die Utrechter Union leisten kann, um die in der Publikation skizzierten Ziele zu erreichen. Die Anwesenden sind überein gekommen, dass sich die Utrechter Union am besten für die Ziele einsetzen kann, wenn sie sich aktiv in eine Arbeitsgruppe einbringt, die sich der theologischen Reflektion der Globalisierung und des Katholizismus widmet. In der Arbeitsgruppe könnten aufgrund der bereits geleisteten Vorarbeit jene Kirchen mitarbeiten, die bereits zur Publikation „Globalization and Catholicity“ beigetragen haben sowie die römisch-katholische Kirche[1]. Ein erstes Treffen der Gruppe sollte für Februar/März geplant werden.
In dem Gespräch mit Pfarrer Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des ÖRK, ging es um einen Austausch zwischen dem neu gewählten Generalsekretär und der Utrechter Union. An dem Austausch beteiligten sich zudem auch Pfarrer Daniel Buda, Programmreferent des ÖRK für kirchliche und ökumenische Beziehungen, Douglas Chial, ÖRK-Referent für die Koordinierung kirchlicher und ökumenischer Beziehungen. Erzbischof Joris Vercammen informierte insbesondere über die ökumenischen Beziehungen und Dialoge mit der römisch-katholischen Kirche, der anglikanischen Kirche, der orthodoxen Kirche, der polnischen Mariavitenkirche, der Kirche Schwedens, der Mar Thoma Kirche sowie der philippinischen Kirche. Der Generalsekretär der ÖRK Pfarrer Olav Fykse Tveit betonte, dass die Utrechter Union ein glaubwürdiger und geschätzter Dialogpartner in ökumenischen Gesprächen ist und verwies ausdrücklich auf die grosses Bedeutung von kleinen Kirchen im Rahmen der ÖRK. Insbesondere die Mitarbeit von Erzbischof Joris Vercammen im Zentralausschuss sei sehr wichtig.
Bericht: Pfr. Ioan L. Jebelean