Am vergangenen Samstag haben wir in einer gut gefüllten Utrechter St. Gertrudiskathedrale die Einheit zwischen der Kirche Schwedens und den Kirchen der Union von Utrecht gefeiert: das “Utrecht-Uppsala-Abkommen”. Dem Gottesdienst ging eine Präsentation des Dokuments “Uppsala und Utrecht voraus. Auf dem Weg zu kirchlicher Gemeinschaft” voraus. Die Präsentation für rund 130 Teilnehmer fand im Konferenzzentrum ‚In de Driehoek’ statt. Das Dokument ist das Ergebnis eines zehnjährigen theologischen Dialogs und zielt darauf ab, die Einheit zwischen den beiden Kirchenfamilien zu beschreiben. Denn es ist so: Die Einheit wurde nicht ‚gemacht’, sondern ‚entdeckt’. Wie Peter Feenstra, eines der Mitglieder der Dialoggruppe, betonte, gab es bereits viel länger Interesse an einander und das Gefühl, dass die Menschen mehr gemeinsam haben, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Maria Klasson Sundin, eine schwedische Theologin, benutzte das Bild von Zwillingen, die von Geburt an getrennt und in verschiedenen Kontexten aufgezogen wurden. Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates, Erzbischof Anders Wejryd, stimmte dem zu und fügte hinzu, wie wichtig diese kleinen Schritte in der Ökumene sind.
Das “Utrecht-Uppsala-Abkommen” wurde von den Erzbischöfen Antje Jackelén aus Uppsala und Joris Vercammen aus Utrecht am 23. November 2016 in Uppsala unterzeichnet. Es wurde nun den Kirchen der Union von Utrecht und der internationalen und niederländischen Ökumene präsentiert. Vertreter der deutschen und schweizerischen Schwesterkirchen waren eigens zu diesem Zweck nach Utrecht gekommen. Darüber hinaus konnte sich die Utrechter Kirche als Gastgeberin über die Anwesenheit von Erzbischof Anders Wejryd, dem Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen, und von Pfarrerin Christine Busch, Mitglied des Vorstands der Konferenz Europäischer Kirchen, freuen. Bereits nach der Unterzeichnung des Abkommens im Jahr 2016 hatten die beiden Erzbischöfe ein persönliches Schreiben des Generalsekretärs des Ökumenischen Rates der Kirchen, Revd Olav Fykse Tveit, erhalten.
Auch wenn es natürlich Unterschiede zwischen den Kirchen gibt, so teilen sie doch eine reiche liturgische Tradition, eine eucharistische Spiritualität, eine ununterbrochene apostolische Sukzession, eine kritische Offenheit für die heutige Gesellschaft und Kultur und ein großes ökumenisches Engagement miteinander. Beide sehen ihren eigenen Weg des Kirche-seins als Beitrag zur Ökumene und zum Streben nach der sichtbaren Einheit der Kirche Christi. Ihr Wunsch ist es daher, dass ihre kirchliche Einheit auch ein kleiner Beitrag dazu sein möge. Die Fotogalerie gibt einen Eindruck von der großen Begeisterung, mit der diese Vereinbarung begrüßt wird!
Erzbischof Joris Vercammen