Mit den evangelisch-lutherischen und den evangelisch-reformierten Kirchen bestanden bereits zur Zeit des Abschlusses der Utrechter Union freundschaftliche Beziehungen, die im Lauf der Zeit vertieft wurden. Das geschah nicht zuletzt im Rahmen der ökumenischen Bewegung.
An vielen Orten findet eine intensive praktische Zusammenarbeit statt, die auch mit einem eingehenden theologischen Gedankenaustausch verbunden ist. Ein gesamtaltkatholischer, von der Utrechter Union geführter Dialog entstand aber bisher nie, obschon ein solcher mit dem Lutherischen Weltbund in den letzten Jahren schon gefordert worden ist. ‘Die Fragen, die in einem Dialog geklärt werden müssten, betreffen vor allem das Verständnis der Kirche, ihrer Einheit und ihres Amtes, die Sakramentenlehre und das Verständnis der Erlösung.’ (IBK-Erklärung 1993).
In dieser Perspektive werden auch Entwicklungen im anglikanisch-lutherischen Verhältnis, wie sie etwa in dem Porvoo Common Statement von 1992 oder in Called to Common Mission von 2000 vorliegen, von den Altkatholischen Kirchen mit Interesse verfolgt.