Informations- und Kommunikationsstelle der IBK im Wandel

Grosser Dank an Maja Weyermann

Grosser Dank an Maja Weyermann.

Willkommen an Anja Goller und Michael van den Bergh.

Nach dem Berner Neutestamentler Professor Kurt Stalder (1912-1996) ist es für katholische Kirchen mehr als logisch, dass sie ihre Beziehungen über die Versammlung ihrer Bischöfe pflegen und koordinieren. Für die Altkatholischen Kirchen der Utrechter Union ist dies seit 1889 die Internationale Altkatholische Bischofskonferenz IBK. Die IBK trifft sich jedes Jahr für eine Woche in einem anderen Mitgliedsland. Zwischendurch werden die Geschäfte durch das Büro der IBK, dem vier Bischöfe angehören, geführt. Das Büro trifft sich zweimal im Jahr für 2 Tage in Utrecht oder Bern. Vorsitzender bzw. Präsident ist aus historischen Gründen immer der jeweilige Erzbischof von Utrecht. Gewählt werden der Sekretär (bis jetzt immer der Schweizer Bischof), der Finanzverwalter und ein Beisitzer.

Da alle Bischöfe der Utrechter Union primär Diözesanbischöfe einer Ortskirche sind, welche die internationale Arbeit in der IBK unter sich aufteilen, wurde zu ihrer Entlastung und zum Ausbau der internen und externen Kommunikation im Jahr 2000 für 20% eine gemeinsam finanzierte in Bern angesiedelte Stelle geschaffen. Später richtete Erzbischof Joris Vercammen mit Hilfe der niederländischen Kirche für sich noch eine persönliche Assistenz für 10% in Amersfoort ein.

20 Jahre Informations- und Kommunikationsstelle in Bern

 

In Bern nahm von 2000 bis 2020 Frau lic. theol. Maja Weyermann die Aufgabe als „Informations- und Kommunikationsbeauftragte der IBK“ wahr. Während von ihrem Kollegen in Utrecht primär die Korrespondenz und die Tätigkeit des Erzbischofs mit der Weltökumene (z.B. Ökumenischer Rat der Kirchen in Genf WCC, Konferenz Europäischer Kirchen KEK in Brüssel, Globales Forum für Ökologie und wirtschaftliche Gerechtigkeit, Beziehungen zur Anglikanischen Kirchengemeinschaft) und die Verwaltung des Archivs der IBK erledigt wurde, bestand ihr vielfältiges Aufgabenfeld unter anderem aus:

1)      Die Information der Mitgliedskirchen der Utrechter Union und der Bischöfe der IBK über die aktuellen Geschehnisse in den einzelnen Mitgliedskirchen und in der Ökumene.

2)      Die Information Dritter über die aktuellen Geschehnisse in der Utrechter Union.

3)      Dem Verfassen der Communiqués, dem Gestalten von Flyern und dem Verwalten der Homepage der IBK.

4)      Dem Verfassen der Einladung, der Organisation und dem Erstellen der Protokolle der IBK Versammlungen und ihres Büros und die Koordination der ökumenischen bilateralen Kommissionen und die damit verbundene internationale Korrespondenz in Koordination mit dem Sekretär.

Dafür braucht es theologisches Wissen, mehrere Sprachen, Organisationstalent, Flexibilität, Durchsetzungsvermögen, Humor und gute Nerven. Bischöfe und Professoren/innen sind keine pflegeleichte Klientel. Maja Weyermann hat diese Aufgabe mit grossem Engagement und Liebe zur altkatholischen Sache im Hintergrund wahrgenommen.

 

Warum nun ein Wechsel?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Aus gesundheitlichen Gründen ist Maja Weyermann in Bezug auf Reisen eingeschränkt. Mit der Errichtung der Stelle in Utrecht gab es Überschneidungen. Der Standort Bern geriet nach der Abwertung des Euro gegenüber dem Franken unter Kostendruck. Vor allem aber mussten die Aufgaben der IBK bzw. der Utrechter Union neu strukturiert werden, da sich ihre Mitgliedskirchen und die Weltökumene stark verändert haben.

Die Fragen waren: Wie sind die Prioritäten nach Innen und Aussen neu zu setzen im Hinblick auf unser besonderes Anliegen der Einheit der Kirche nach altkirchlichem Vorbild und hinsichtlich der neuen Themen Ehe und Familie, Migration, Ökologie und wirtschaftliche Gerechtigkeit, während sich die bilateralen Dialoge am tot laufen sind. Den umfangreichen Papieren folgen selten strukturelle Konsequenzen. Hinzu kommt, dass die IBK, wenn sie die Fotos von 2002 und 2010 vergleichen, kleiner geworden ist bei gleichzeitiger Zunahme der Arbeit. Wegen der Frage der Frauenordination hat die PNCC in den USA die Utrechter Union verlassen. In den Niederlanden (nur 2 von 3) und in Polen (nur 1 von 3) haben nicht alle Diözesen einen eigenen Bischof mehr. Das hat mit Mitgliederschwund und Finanzen zu tun. Auch hat lässt die heutige Situation der Theologischen Fakultäten im Zeitalter der Säkularisierung (Einsparungen, Stellenabbau und Leistungsdruck) den Lehrstuhlinhabern immer weniger Zeit sich gesamtkirchlich als ehrenamtlicher Berater in der IBK und deren Kommissionen zu engagieren.

 

Neues Konzept erarbeitet

Welche Strukturen und welches Personal brauchen wir dafür? Was können und wollen wir dafür zahlen? Das neue Konzept wurde vom Büro der IBK unter Einbezug eines altkatholischen Unternehmensberaters und von Maja Weyermann und ihrer reichen Erfahrung erarbeitet und von der IBK gut geheissen. Es wurden neu 2 Stellen geschaffen und dabei zwischen einem Sekretariat und einer Stelle für Kommunikation und Information unterschieden.  Die Stelle für Kommunikation und Information ist nun für 10 bis 20% in Bonn angesiedelt. Sie hat als Aufgabe die oben genannten Punkte 1) bis 3). Alles andere wird zu 30% im Sekretariat in Amersfoort erledigt.

Der Schweizer Bischof bleibt Sekretär der IBK mit veränderter Funktion. Er ist – was auch der de facto Entwicklung der letzten Jahrzehnte entspricht – der Vertreter und Repräsentant der IBK bei den ökumenischen Versammlungen, wo nicht ein Erzbischof, Patriarch, Papst usw. eingeladen ist, sondern der Generalsekretär bzw. Sekretär analog der anderen 22 Denominationen bzw. Kirchengemeinschaften (z.B. Lutherischer Weltbund, Reformierten Weltbund, Anglikanischer Rat (Anglican Consultative Council), Einheitssekretariat in Rom). Während in den bilateralen Kommissionen alle Bischöfe der IBK ausser Erzbischof und Sekretär engagiert sind. Um die gemeinsame Kasse bzw. die Finanzen (die Mitgliedskirchen bringen dafür jedes Jahr 50‘000 Euro auf), kümmert sich zurzeit engagiert Bischof Matthias Ring in Deutschland. Die Stelle in Bonn wurde mit Anja Goller besetzt und die in Amersfoort mit Michael van den Bergh. Für eine Übergangszeit wurde und wird das Protokoll der IBK Versammlungen von Pfr. em. Georg Rynders  weitergeführt, der in den letzten Jahren bereits für M. Weyermann einsprang.

Ich danke Maja Weyermann auch an dieser Stelle für ihre Arbeit. Wie sie auf den beiden Fotos der IBK von 2002 in Wien und 2010 in Wislikofen / Schweiz sehen, hat sie in den letzten 20 Jahren eine Kontinuität im Wandel entscheidend mit geleistet und gestaltet für unsere zwar kleine Kirchenfamilie, die aber nach wie vor für die ökumenische Bewegung von grosser Bedeutung ist.

Michael van den Bergh ist 32 Jahre alt. Er studierte Sozialarbeit und arbeitete fast fünf Jahre als Jugendseelsorger in der Erzbistum Utrecht. Er studiert Theologie in Teilzeit und arbeitet seit dem 1. September 2020 als persönlicher Assistent von Erzbischof Bernd Wallet. Seine beiden Aufgaben / Teilzeitpensen beziehen sich also auf die Utrechter Union und das Erzbistum Utrecht. Michael van den Bergh lebt in Rotterdam und ist Mitglied der dortigen altkatholischen Kirchgemeinde / Pfarrei St. Peter und Paul.

 

 

 

 

Anja Goller ist 42 Jahre alt. Sie hat in Köln Pädagogik (Diplom) und in Bonn und in Bern Alt-Katholische Theologie (Magister of Arts) studiert. In dieser Zeit gehörte sie mehrere

Jahre dem Vorstand des Bundes alt-katholischer Jugend (baj) an. 2008 wurde sie

während ihres Vikariats in der Gemeinde Frankfurt zur Priesterin geweiht. Von 2011 bis Ende Juni 2020 war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Alt-Katholischen Seminar der Universität Bonn tätig. Seit 2012 ist sie Dozentin für Katechetik am Bischöflichen

Seminar. Gleichzeitig hat sie als Priesterin in der Bonner Gemeinde mitgearbeitet. Ihre Tätigkeit für die IBK in Bonn ist gekoppelt mit ihrer Anstellung als Generalvikarin im Ordinariat ab  Herbst 2020. Anja Goller ist verheiratet und Mutter von drei Kindern.

 

Bischof Dr. Harald Rein, Sekretär der IBK