Polen

ALLGEMEINE CHARAKTERISTIK

Die Christlich-Theologische Akademie ist eine staatliche ökumenische Hochschule. An dieser Lehranstalt werden die Studenten im Bereich der theologischen und pädagogischen Wissenschaft ausgebildet und für den Dienst in den christlichen Kirchen in Polen – als Pfarrer oder Laienmitarbeiter, wie auch für die Staats-und lokale Selbstverwaltung, sowie andere Institutionen, insbesondere Bildungs – und Betreuungsanstalten vorbereitet.

Die Akademie ist auch auf dem Gebiet der theologischen Forschung tätig und bereitet die Kandidaten auf die wissenschaftliche und didaktische Arbeit vor. Sie ist die einzige theologische Hochschule in Europa, die Mitglieder so vieler verschiedenartiger Kirchen ausbildet. Der ökumenische Charakter dieser Hochschule bewirkt, daß sie ihre Aufgaben im Geist der Gleichberechtigung, der Achtung geistiger Werte aller Konfessionen, Traditionen und Kulturen und im Sinne der christlichen und staatsbürgerlichen Verantwortung bewältigt.

Die Akademie ist eine ökumenische Hochschule nicht nur in rein formalem Sinn; hier studieren unter einem Dach Vertreter der drei christlichen Traditionen: der evangelischen, der altkatholischen und der orthodoxen. In ihren Mauern treffen sich Dozenten und Studenten, die miteinander über verschiedene Fragen reden, diskutieren und streiten, unter anderem auch über die konfessionellen Unterschiede. Dank der täglichen Kontakte gibt es viele Möglichkeiten des Dialogs, in dem der Partner in seiner Andersartigkeit akzeptiert wird. Die Absolventen der Akademie treffen sich später als Pfarrer oder Pädagogen, und die früher geschlossenen Freundschaften erleichtern es ihnen gemeinsame ökumenische Initiativen zu ergreiffen.

Die Christlich-Theologische Akademie ist eine universitas docentorum et scholarium – eine Gemeinschaft freier Menschen, die nach dem Wissen streben. Diese Gemeinschaft widerspiegelt den konfessionellen Pluralismus in Polen. Ihr Grund ist der gemeinsame Glaube an Jesus Christus, unseren Herrn und Heiland. Nur Er ist die Wahrheit und die Quelle unserer Theologie (der protestantischen, altkatholischen und orthodoxen): Scientia nihil est quam Veritatis imago.

STRUKTUR UND PROGRAMM DES STUDIUMS
An der Christlich-Theologischen Akademie gibt es nur eine Fakultät – die Theologische. An dieser Fakultät werden Studierende in folgenden Richtungen ausgebildet:

– Theologie im Bereich der evangelischen, altkatholischen und orthodoxen Theologie, sowie der Religionspädagogik (Magisterstudium),

– Pädagogik im Fachbereich sozialer Arbeit, wie auch der Schul – und Sonderpädagogik (Lizentiatstudium).

Die Lehrveranstaltungen und die wissenschaftlichen Forschungen werden von Lehrstühlen mit einem konfessionellen Gepräge in drei theologischen Sektionen durchgeführt: der evangelischen, altkatholischen und orthodoxen, sowie von Lehrstühlen, die einen interkonfessionellen Charakter haben.

Ein Teil der Lehrveranstaltungen wird für beide Studienrichtungen und alle drei Sektionen gemeinsam gehalten. Im Bereich der Theologie betrifft das die alten Sprachen (Hebräisch, Griechisch, Latein), die modernen Sprachen (Englisch, Deutsch, Russisch, Ukrainisch), Geschichte der Philosophie, Religionsgeschichte, Geschichte der ökumenischen Bewegung, Soziologie, Psychologie, Staatskirchenrecht, allgemeine Pädagogik und Grundlagen der Religionspädagogik.

Einige Fächer werden für die evangelische und altkatholische Sektion gemeinsam gelesen: allgemeine Kirchengeschichte und Geschichte der Kirche in Polen, Geschichte der biblischen Völker (hauptsächlich Israels), Einleitung in das Alte Testament und Homiletik.

Es gibt schließlich Fächer, die wegen der konfessionellen Eigenart einzelner Kirchen und der Bewahrung ihrer Identität separat für jede Sektion gelesen werden. Dazu gehören: biblische Exegese, Systematische Theologie (Dogmatik und Ethik), Dogmengeschichte und Lektorate der konfessionellen Doktrin.

Das Programm des pädagogischen Fachstudiums umfaßt zwei Spezialgebiete: Sozialarbeit, sowie Schul – und Sonderpädagogik. Es gibt dabei gemeinsame Lehrveranstaltungen (z.B. allgemeine Pädagogik und Theorie der Erziehung, allgemeine – und Entwicklungspsychologie, biomedizinische Grundlagen der Erziehung, Philosophie des Menschen, Fremdsprachen und Computerunterricht), wie auch Spezialfächer, die separat unterrichtet werden je nach der gewählten Richtung. Zum Programm gehören auch ausgewählte theologische Fächer (180 Unterrichtsstunden im Jahr), die im Einklang mit der konfessionellen Eigenart unterrichtet werden. Das pädagogische Studium ist eng mit der künftigen beruflichen Tätigkeit verbunden, deshalb machen die Studierenden drei Monate Praktikum in Anstalten der Sozialhilfe und pädagogischen Einrichtungen.

Das erweiterte Lehrangebot der Akademie wird stets von dem Streben nach besserer Qualität und Effektivität der Ausbildung begleitet. Im akademischen Unterricht werden immer mehr audiovisuelle Mittel angewandt. Es entstanden zwei neue Werkstätten: eine für Schul – und Sonderpädagogik und eine Computerwerkstatt.

Die Akademie ist auch berechtigt, den Doktorgrad zu verleihen, Habilitationsverfahren im Bereich der Theologie durchzuführen und den Titel doctor honoris causa zu verleihen. 

INFORMATIONEN FÜR DIE STUDIENBEWERBER DER CHRISTLICH-THEOLOGISCHEN AKADEMIE

Um einen Studienplatz an der Christlich-Theologischen Akademie können sich alle Abiturienten der Oberschulen (Laien und Geistliche) bewerben. Die Studierenden bekommen, wie an anderen Hochschulen, Sozialstipendien vom Staat.

Die Akademie ist eine Hochschule mit einer Fakultät und bietet neben dem Theologiestudium auch das Lizentiat – Berufsstudium auf dem Gebiet der Sozialarbeit, sowie der Schul – und Sonderpädagogik an. Es kann zwischen dem Direktstudium und dem Fernstudium gewählt werden. Die Studienkosten müssen von den Fernstudenten selbst getragen werden (im Hochschuljahr 1998/1999 betrugen diese Kosten an der Theologischen Fakultät 450 z³. im Jahr, die Kosten des Berufsstudiums (Lizentiat) in beiden Fachrichtungen beliefen sich auf 600 z³.).

DAS MAGISTERSTUDIUM AN DER THEOLOGISCHEN FAKULTÄT IM BEREICH DER EVANGELISCHEN, ORTHODOXEN UND ALTKATHOLISCHEN THEOLOGIE.

Das Studium dauert fünf Jahre (10 Semester). Es gibt drei Sektionen: die evangelische (protestantische), altkatholische und orthodoxe. Die Absolventen beenden das Studium mit dem Magistertitel in evangelischer, altkatholischer oder orthodoxer Theologie oder mit dem Magistertitel in Religionspädagogik. Das Studium bereitet auf die im weitesten Sinne verstandene Tätigkeit des Pfarrers in den christlichen Kirchen vor. Der pädagogische Unterricht, der ein Bestandteil des Studiums ist, ermöglicht berufliche Lehrerqualifikationen für den Religionsunterricht zu erwerben.

BERUFSSTUDIUM (LIZENTIAT) AUF DEM GEBIET DER PÄDAGOGIK IM BEREICH DER SOZIALARBEIT

Das Studium dauert drei Jahre (6 Semester). Die Absolventen beenden das Studium mit dem Titel des Lizentiats im Bereich der Sozialarbeit und haben die gleichen Rechte und Qualifikationen wie die Absolventen anderer nichttheologischer Hochschulen. Sie haben die Möglichkeit, in sozialen Einrichtungen, Pflegeheimen und in der Staats- oder lokalen Selbstverwaltung zu arbeiten. Dieses Studium ist besonders interessant für Bewerber, die sich mit diakonischer Arbeit befassen möchten, mit älteren Menschen, Behinderten oder mit Pastoralberatung. Die Struktur dieses Studiums ist unter dem Aspekt der praktischen Sozialarbeit und der Verwaltung von sozialen Einrichtungen gestaltet.

BERUFSSTUDIUM (LIZENTIAT) AUF DEM GEBIET DER PÄDAGOGIK IM BEREICH DER SCHUL – UND SONDERPÄDAGOGIK

Das Studium dauert drei Jahre (6 Semester). Die Absolventen beenden das Studium mit dem Titel des Lizentiats im Bereich der Schul – und Sonderpädagogik; sie haben die gleichen Qualifikationen wie die Absolventen der nichttheologischen Hochschulen, d.h. sie können sowohl in kirchlichen, wie auch nichtkirchlichen Lehranstalten arbeiten.

AUFNAHMEBEDINGUNGEN FÜR DAS STUDIUM

Die Aufnahmebedingungen für das Theologiestudium sind beim Fern – und Direktstudium gleich. Die Aufnahme erfolgt aufgrund der positiven Ergebnisse bei den Aufnahmeprüfungen.

Die Prüfungen umfassen:
– polnische Literatur (schriftliche Prüfung),
– Fremdsprache (schriftliche Prüfung, Test),
– Qualifikationsgespräch im Bereich der polnischen Literatur, der Geschichte Polens, der Weltgeschichte und Konfessionskunde.

Die Aufnahmebedingung für das Berufsstudium (Lizentiat) ist ein Qualifikationsgespräch, das auf der Kenntnis früher angegebener Lektüre basiert. Das Qualifikationsgespräch soll die Veranlagung des Bewerbers für diese Art des Studiums bestimmen und seine intellektuellen Fähigkeiten prüfen. Hauptsächlich wird die allgemeine humanistische Vorbildung des Bewerbers geprüft, seine Organisationsfähigkeiten und Orientierung in Rechtsfragen, die mit diesem Studium verbunden sind, sowie die Konfessionskunde.

Alle Bewerber sind verpflichtet die nötigen Papiere einzureichen (Bewerbungsgesuch, Abiturzeugnis, Auszug aus dem Personalausweis und dem Wehrpaß oder eine Kopie entsprechender Seiten mit den Vermerken, ärztliches Gutachten). Die Bewerber für das 5-jährige Magisterstudium an der theologischen Fakultät müssen ein Empfehlungsschreiben ihrer Kirche vorlegen.

KONTAKTADRESSE
Christlich-Theologische Akademie
Miodowastr 21c
PL-00-246 Warszawa
Tel: (+48 22) 831-95-97
Fax: (+48 22) 635-95-44
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